short film (duration: 03:00 Min.)
The third and final project deals with similar ideas to its’ predecessors but seperates itself by describing and communicating a set mental state concisely: FEAR.
“Epilog” is an emotional confrontation with feelings of anxiety in the context of generational trauma through the artists’ lens. The dreadful sensations are personified and weaved in metaphorically to create a dreamy visual landscape with an open end.
It shows how much perception of reality can be impacted by feelings, and how allowing vulnerability can become a powerful tool.
Text:
Seit ich denken kann, warst du immer für mich da.
Du hast mich an der Hand gehalten, als ich zum ersten Mal geflogen bin, mir den Weg durch den Wald gezeigt - in Richtung Norden, an den Wildschweinen vorbei - und mich vor dem Kartenleger gewarnt, der nun wusste, wo ich wohnte.
Du hast mich dazu ermutigt, das Karma meiner Familie zu durchbrechen, auf der Autobahn auf der richtigen Spur zu verweilen, und statt zu bleiben, nach fünfzehn Minuten zu gehen.
Du warst mein Freund, mein Partner und Beschützer, und wenn es nicht meine Mutter gewesen wäre, dann würde ich dich auch meine erste Liebe nennen.
Du wolltest mir den Schmerz ersparen, der immer für mich bestimmt war, und dafür bin ich dankbar, aber etwas, und sei es nur ein Bauchgefühl, sagt mir, dass die Dinge womöglich hätten anders laufen können.
Denn in letzter Zeit habe ich festgestellt, wie toxisch du eigentlich für mich bist.
Du sagst mir immer, dass ich nicht gut genug bin, egal wie sehr ich es versuche, und sorgst dafür, dass ich mich selbst hasse, weil du mich von den Dingen abhältst, die ich liebe.
Du genießt es, wenn ich leide, wenn ich weine, und doch lässt du mich nicht schreien, weil am Ende ich wieder das Monster bin.
Du entfremdest mich von meinen Freunden, weil sie sehen, wie sehr ich mich durch dich verändert habe, und du hältst mich davon ab, etwas zu sagen, weil du mir jedes Mal den Mund zuhältst, wenn ich versuche, mich zu trauen.
Du redest mir ein, es wäre alles gut, und doch werde ich kränker und kränker mit jedem Tag.
Du riechst wie Rauch in der Küche, schmeckst wie Metall in meinem Mund, und klingst wie die Stimme, die rangeht, wenn ich 112 wähle.
Du behauptest, ich könne dir vertrauen, weil du schon so viel für mich getan hast, doch habe ich das Gefühl, dass ich jedes Mal näher dran bin, den Verstand zu verlieren, wenn ich auf dich höre.
Ja...
Die Angst, mein bester Freund.
Die Angst, mein ärgster Feind.
Wenn ich täglich meine Pille nehme, bin ich für ein Leben ohne dich bereit?
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